Was mich sehr betroffen macht, ist wie viele arbeitende Menschen (jedenfalls in meinem Umfeld) über ihre Arbeit denken (müssen). Viele erleben Arbeit als etwas, das „nun mal so ist“:
- hart,
- nervig,
- anstrengend,
- muss halt gemacht werden und
- schon am Wochenende hat man keine Lust auf Montag
Man bekommt Aufgaben, erledigt sie, hofft auf Feierabend – und fragt sich irgendwann: „War’s das jetzt?“ Ich bin ein eher positiver Mensch, doch manchmal hat etwas Schwarzmalerei eine durchschlagende Wirkung auf die Motivation endlich etwas zu verändern.
Wenn wir unsere Arbeit nicht aktiv an uns anpassen, dann kann es passieren, das wir unbemerkt in Mustern verharren, die uns frustrieren und langfristig unglücklich machen.
Deswegen spreche ich in diesem Artikel über 7 Folgen, die dich erwarten, wenn du nicht anfängst, dein Arbeitsleben zu gestalten – inklusive Beispiele.
Übersicht (Lesezeit: 8 min)
- 1. Du verschwendest Energie, weil du ständig gegen deine Persönlichkeit arbeitest.
- 2. Deine Stärken bleiben ungenutzt – und du fühlst dich fehl am Platz.
- 3. Dein Arbeitsalltag wird härter, weil du keine Freude mehr empfindest.
- 4. Du wirst austauschbar, weil deine Persönlichkeit unsichtbar bleibt.
- 5. Stress und Überforderung nehmen zu, weil du nur reagierst statt aktiv gestaltest.
- 6. Du verpasst Chancen, weil du nicht zeigst, was dir wirklich wichtig ist.
- 7. Deine Zufriedenheit sinkt, weil du nie das Gefühl hast, „richtig“ du selbst zu sein.
- Es ist eine gute Zeit, um deine Arbeit zu deinem nächsten kreativen Umgestaltungsprojekt zu machen. 😎
- Und jetzt?
1. Du verschwendest Energie, weil du ständig gegen deine Persönlichkeit arbeitest.

Wenn du eher introvertiert bist und dennoch oft im Mittelpunkt von Meetings stehst, viel netzwerken musst – in Kombination mit oberflächlichem Smalltalk – dann sind das vermutlich keine Tätigkeiten, die dir Energie geben werden. Zu viel solcher Situationen rauben dir konstant Energie und laugen dich aus.
Du hast hier die Wahl: Entweder du passt dich weiter an und steckt weiter viel Energie in die Aufgabe, den Erwartungen anderer gerecht zu werden – Energie, die dir für deine eigentliche Arbeit fehlt – oder du sorgst dafür das deine Arbeit mehr zu deiner Introvertiertheit passt. Mehr tiefe Verbindungen, ein Meeting weniger pro Woche, Recherche wie Netzwerken anders funktionieren kann für dich.
Ständiges Anpassen und „Ausgleichen“ deiner Persönlichkeit bei der Arbeit verschwendet Energie, die du woanders viel besser einsetzen könntest.
👉 Wenn du dich jetzt fragst, was deine Persönlichkeit genau ausmacht, kannst du mit diesem Test anfangen. Der dauert nur 12 min und hat jedes Mal wenn ich ihn empfohlen habe wertvolle Erkenntnisse gebracht: https://www.16personalities.com/de/kostenloser-personlichkeitstest
2. Deine Stärken bleiben ungenutzt – und du fühlst dich fehl am Platz.
Wenn deine Arbeit nur noch nervt, kann ein Grund sein, dass deine Stärken sehr vernachlässigt werden. Dazu ist es natürlich hilfreich zu wissen, was die eigenen Stärken sind. Die einfachste Methode, um hier etwas Licht ins Dunkle zu bringen ist, dein Umfeld zu fragen.
Wenn du z.B. eine starke analytische Seite hast und diese ignoriert wird, du sie also nicht nutzen kannst, dann wirst du auf andere wirken als ob:
- du durch all deine Analysen Entscheidungen lähmst
- du übermäßig skeptisch bist.
- du abweisend gegenüber Gefühlen oder Emotionen am Arbeitsplatz bist.
Wenn du allerdings deine Stäken in der Analyse nutzen kannst, dann wirkst du, mit der gleichen Stärke, komplett anders:
- Unvoreingenommen – der/die ultimative Wahrheitssuchende, auch wenn dir die Wahrheit nicht gefällt, du willst sie anhand von Daten herausfinden.
- Objektives und klares Denken, das besonders bei der Erkennung von Trends und der Entscheidungsfindung sehr hilfreich ist.
- Logische/r Problemlösende/r, auch wenn andere in emotionalen Reaktionen feststecken.
👉 Hier kannst du mehr darüber nachlesen (für 34 verschiedene Stärken, wie sie wirken, wenn du sie nutzt bzw. wenn sie ignoriert werden, was ihnen im Arbeitsalltag gut tut, etc.): https://leadthroughstrengths.com/talents/
3. Dein Arbeitsalltag wird härter, weil du keine Freude mehr empfindest.
Freude bei der Arbeit ist kein „Nice-to-have“ – sie ist der Treibstoff, der dich morgens motivieren sollte. Klar geht nicht 100% Spaß bei der Arbeit, doch so ganz ohne Freude wird selbst die kleinste Aufgabe zum mentalen Kraftakt – Hallo, Prokrastination. 👋
Beispiel: Eine Kundin litt sehr unter der Stimmung im Büro, die durch eine bestimmte Kollegin oft im Keller war. Sie hat sich dann ganz bewusst dazu entschieden (erstmal nur montags) alle Kolleg*innen bewusst zu begrüßen. Wenn keiner im Büro war, dann eben im Chat. So hat sie mit einer kleinen Maßnahme, die Verbindung zu den Kolleg*innen stäken können, die ja auch noch da waren.
Was macht dir Freude auf der Arbeit? Zelebriere diese Dinge, koste sie aus, ziehe sie in die Länge und nimm jeden Funken Freude mit, den du finden kannst.
4. Du wirst austauschbar, weil deine Persönlichkeit unsichtbar bleibt.
Wenn du mehr DU bist bei der Arbeit, dann wird es ganz schnell gar nicht mehr so leicht dich auszutauschen. Die Aufgaben den genauen Erwartungen entsprechend zu erledigen, das können viele. Die Arbeit mit deinen individuellen Stärken, deiner Persönlichkeit und deiner Sitchweise zu erledigen, dass kannst nur du. Zudem erfordert das Mut, doch etwas, dass nicht jeder macht.
Wenn du dich nur anpasst, wirst du nie für das geschätzt, was dich einzigartig macht.
Beispiel: Denk an all die Lebensläufe, die gleich aussehen: „Teamfähig, zuverlässig, kommunikativ.“ Wenn du nicht zeigst, was du besonders gut kannst und wie du arbeitest, bist du nur eine weitere Bewerbungsmappe im Stapel – ein leicht auszutauschendes Mitglied im Team.
Wie du deine Arbeit, mit Hilfe von Job Crafting, nach und nach an dich anpasst und damit deinen USP sichtbar machst, kannst du hier ausprobieren: Dokumentation meiner 6 Tage Job Crafting Challenge auf LinkedIn
5. Stress und Überforderung nehmen zu, weil du nur reagierst statt aktiv gestaltest.
Wenn du nur die Aufgaben „abarbeitest“, die auf deinem Schreibtisch landen, rennst du irgendwann ständig hinterher. Du hast immer mehr das Gefühl nichts selbst bestimmen zu können, nicht gesehen zu werden und das niemand deine Arbeit wirklich wertschätzt.
Jedenfalls begegnet mir das selbst sehr oft – auch in der Selbstständigkeit rutsch ich ab und zu in diesen Modus, wenn ich aufhöre aktiv zu gestalten und Dinge einfach nur passieren lasse. Meine Buchhaltung und Finanzroutine schleifen lassen, weil andere Projekte sehr fordernd sind, ist jedenfalls keine gute Idee. Denn wenn ich meinen Cashflow nicht im Blick habe, dann verliere ich ganz schnell den Überblick und da ich gern Geld ausgebe, ist das keine gute Kombination.
Wenn du also aktiv deine Arbeitsbedingungen und dein -umfeld an deine Bedürfnisse anpasst (soweit das möglich ist), dann reduzierst du fast automatisch Stress und Überforderung.
6. Du verpasst Chancen, weil du nicht zeigst, was dir wirklich wichtig ist.
Wenn du nicht sichtbar machst, welche Themen dir liegen, kannst du auch keine Projekte oder Positionen anziehen, die genau dazu passen. Dann wird sich fast alles noch sehr lange sehr anstrengend und einfach nervig anfühlen.
Um in diesem Artikel zu erklären, wie deine Stärken, deine Persönlichkeit, deiner Erfahrungen und deine Werte, dir ein Kompass sein können, was berufliche Entscheidungen und Möglichkeiten angeht, reicht der Platz nicht aus. Deswegen musst du mir hier einfach kurz glauben, dass ein tiefes Verständnis deiner Eigenschaften, es dir leichter machen werden, zu erkennen, welche beruflichen Türen du öffnen solltest, wenn sie auch nur einen Spalt breit aufgehen, welche du meiden solltest, selbst wenn sie weit offen stehen und an welche du anklopfen solltest, auch wenn sie verschlossen sind.
Wenn du also weiter unzfrieden bist, weil deine Arbeit dich nervt, dann ist es wahrscheinlich, dass du vor lauter Frust und einfach weil dir die Energie fehlt, die Chancen verstreichen lässt, etwas an deiner Situation zu ändern.
7. Deine Zufriedenheit sinkt, weil du nie das Gefühl hast, „richtig“ du selbst zu sein.
Arbeit, bei der du dich ständig verstellen musst, raubt dir Stück für Stück deine Identität. Welchen Sinn hat deine Arbeit, wenn du nur noch wegen dem Geld da bist? Oder weil die Menschen so nett sind? Irgendwann reicht dieser eine Grund, der dich da hält nicht mehr aus. Du spielst immer wieder mit dem Gedanken zu kündigen, den Job zu wechseln, suchst nach Stellenangeboten oder googelst, womit du dich selbstständig machen könntest.
Die Sache ist die, die Suche nach dem Traumjob, kann aber muss nicht die Lösung sein, denn egal wohin, du nimmst dich mit. Hier kannst du mehr dazu lesen, was ich von diesem Wunsch, endlich den Traumjob zu finden halte: Finde die Arbeit, die zu dir passt, indem zu aufhörst zu suchen.
Es ist eine gute Zeit, um deine Arbeit zu deinem nächsten kreativen Umgestaltungsprojekt zu machen. 😎
Wenn du dich darin wiedererkennst, ist jetzt der perfekte Moment, aktiv zu gestalten statt passiv zu ertragen. Job Crafting ist kein komplizierter Prozess, sondern eine Möglichkeit, deine Arbeit Stück für Stück mehr zu dir zu machen – in Aufgaben, Beziehungen und deiner inneren Haltung.
Anmerkung: Ich mag es grundsätzlich nicht durch Angst oder negative Konsequenzen zu etwas zu motivieren. Ich finde, es ist nachhaltiger durch positive Bilder der Zukunft zu inspirieren. Meistens kennen wir alle die Folgen, die es hat, wenn wir in der Situation verharren und nichts tun. Wenn wir uns in unserer Unzufriedenheit suhlen. Und doch, obwohl wir es wissen, ändern wir nichts. Manchmal hilft es diese Folgen von jemand anderem zu hören/lesen, um diesen einen Funken Kraft zu bekommen, um den ersten Schritt zu gehen.
Ärger, Wut und Frust sind langfristig nicht gesund, doch sie existieren nicht ohne Grund, sie können deine Zündung sein, dein Anschub eine Arbeit zu schaffen, die dir wieder mehr Freude als Frust bringt.
Ideenreiche Grüße
Antonia
Und jetzt?
Neugierig wie du (oder dein Team) Job Crafting nutzen könntest? Ich freue mich auf deine Anfrage in meinem Posteingang (Klick!)! 💛 Für mehr Impulse & Einblicke vernetze dich auch gern mit mir auf LinkedIn (Klick!). Bis bald!
Ideenreiche Grüße
Antonia
P.S.: Die Vorlage für diesen Artikel stammt aus dem VIB-Programm von Judith aka Sympatexter, welches ich nur wärmsten empfehlen kann (unbezahlt). I'm glad to be part of being a very interesting Blogger! 😁
1 Kommentar zu „Deine Arbeit nervt? 7 Folgen, wenn du deine Unzufriedenheit weiter ignorierst“
Pingback: KW31/2025: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society
Die Kommentare sind geschlossen.