Es gab eine Zeit, da dachte ich, Arbeit bedeutet, sich anzupassen. Keine Kopfhörer/Musik beim Arbeiten, weil das wirkt unhöflich. Bisschen Zähne zusammenbeißen, sich schneller aktiv einbringen, irgendwie durchhalten, den Erwartungen gerecht werden. Jedes Feedback annehmen und umsetzen.
Heute weiß ich: Arbeit darf zu mir passen – nicht umgekehrt. Wenn mehr Einsicht gewünscht wird, wie ich meine Aufgaben organisiere und priorisiere, dann darf man sich als Führungskraft entscheiden: Zeit für Mirkomanagement oder Ergebnisse? Keine Kopfhörer oder schnellere Resultate? Ich kann mich weiter anpassen, ich kann heute aber auch genau die Kosten aufzeigen, die damit einher gehen.

Genau deshalb liebe ich es, Menschen zu begleiten, die ihre Arbeit so gestalten wollen, dass sie ihnen Freude, Sinn und im besten Fall sogar Energie gibt und selbstbewusst dafür einstehen, was sie brauchen.
Übersicht (Lesezeit ca. 5 min)
- Was bedeutet Job Crafting – und warum ist es so kraftvoll?
- 1. Selbstwirksamkeit: Weil die Menschen erkennen, dass sie doch etwas in der Hand haben.
- 2. Persönlichkeit: Weil wir herausfinden, was „einfach authentisch sein“ konkret bedeutet und wie sich das anfühlt.
- 3. Wirkung: Weil’s fürs Job Crafting keine Disziplin sondern Freude braucht.
- 4. Einfachheit: Weil kleine Schritte Großes bewirken können.
- 5. Weil ich selbst daran gewachsen bin.
- Arbeit darf zu dir passen – nicht du zur Arbeit.
Was bedeutet Job Crafting – und warum ist es so kraftvoll?
Dieses Prinzip nennt sich Job Crafting – und es ist nicht nur ein Coaching-Tool, sondern ein psychologisches Konzept, dass nahezu immer einen hilfreichen Perspektivwechsel garantiert. Hier sind 5 Gründe, warum ich es liebe, anderen zu zeigen, wie sie ihre Arbeit passend zu sich gestalten.
Neugierig mehr über Job Crafting zu erfahren? Dann kannst du einen Abstecher zu diesem Blogartikel machen: "Job Crafting Definition – 10 knackig kurze Erklärungen"
1. Selbstwirksamkeit: Weil die Menschen erkennen, dass sie doch etwas in der Hand haben.
Es ist jedes Mal ein dankbarer Moment, für mich und mein Gegenüber: Wenn jemand erkennt, dass er oder sie nicht komplett von Führungskräften, der Firma oder den Rahmenbedingungen abhängig ist, sondern doch Möglichkeiten findet, Dinge selbst zu gestalten.
Job Crafting bedeutet, kleine Stellschrauben zu drehen – Aufgaben, Arbeitsweise oder Beziehungen im Job so zu verändern, dass sie besser zu einem passen.
Diese Erkenntnis, durch das aktive Ausprobieren – auch von vermeintlich kleinen Ideen, wirkt wie ein Zufriedenheits-Booster. Ich habe das Gefühl jedes Mal dabei zu zusehen, wie die Menschen sich hier etwas zurückholen, von dem sich gar nicht wussten, dass sie es wegegeben hatten: Die Möglichkeit neben Belastung und Stress auch Sinn und Freude in der Arbeit zu finden.
2. Persönlichkeit: Weil wir herausfinden, was „einfach authentisch sein“ konkret bedeutet und wie sich das anfühlt.
Viele Menschen passen sich jahrelang an Rollen, Prozesse ja sogar Studiengänge an, die nicht zu ihnen passen. Dabei ist die eigene Persönlichkeit die stärkste Ressource. Und gleichzeitig scheint es so schwer zu sein, einfach man selbst zu sein, denn dafür müsste man wissen, was das bedeutet.
Wir haben (ja leider allgemein als ganze Generationen) selten gelernt, herauszufinden wer wir wirklich sind, denn wir bekommen öfter erzählt, wer wir sein sollten, als dass wir die Möglichkeit bekommen, dass selbst herauszufinden, denn – Achtung, Gefahr! – dabei könnte man ja Fehler machen. 😋
Ich liebe es zu sehen, wenn jemand Wissen über sich selbst erlangt, was es heißen kann „echt zu sein“ und den Mut findet, das auch bei der Arbeit auszuprobieren.
3. Wirkung: Weil’s fürs Job Crafting keine Disziplin sondern Freude braucht.
Die Erkenntnisse, die meine Klient*innen gewinnen, während sie sich mit Job Crafting beschäftigen und wie es für sie funktionieren kann, die bleiben. Und da sie sich nicht durch eine neuen Methode oder eine erfolgsversprechende Routine durchquälen mussten, sondern sich an der Freude und dem Sinn orientiert haben, werden sie automatisch dranbleiben.
Job Crafting fühlt sich gut an, weil du beruflich, Dinge erlebst, die genau zu dir passen und die dich zufriedener machen und damit hörst du so schnell nicht wieder auf. 😁
4. Einfachheit: Weil kleine Schritte Großes bewirken können.
Job Crafting ist kein „Alles-oder-nichts“-Ansatz. Oft reicht schon eine kleine Änderung, um das Gefühl von Selbstbestimmung zurückzubekommen. Du musst nicht kündigen, du musst nicht das Team wechseln, du musst dich nicht neu erfinden und es muss auch keine neue Stelle geschaffen werden (manchmal sind das natürlich trotzdem gute Lösungen, aber nicht immer). Wer könnte das auch nebenbei noch stemmen? Es sind die kleinen Dinge, die genug verändern, um wieder freier atmen zu können.
Ob es bunte Socken, ein Lächeln oder ein mutiges Gespräch mit Kolleg*innen ist – ich liebe es, wenn Menschen erkennen: „Wow, das fühlt sich gleich so viel besser an! Und es war so einfach.“
5. Weil ich selbst daran gewachsen bin.
Job Crafting hat nicht nur meine Art zu arbeiten verändert, sondern auch mich.
Es hilft mir immer wieder zu sehen, warum das Ding mit der Produktivität, dem Aufschieben und den vielen Ideen, bei mir eine andere und etwas individuellere Arbeitsgestaltung verlangt. Das ist nicht immer einfach und oft anstrengen und gleichzeitig, gibt mir Job Crafting einen verlässlichen und funktionierenden Rahmen, der mir Orientierung und Struktur zurück gibt, wenn ich mich mal wieder verzettle.
Arbeit darf zu dir passen – nicht du zur Arbeit.
Job Crafting ist für mich mehr als ein Coaching-Tool, es ist eine Haltung. Die Haltung, das eigene Arbeitsleben nicht dem Zufall zu überlassen, sondern aktiv zu formen. Es ist eine Einladung herauszufinden, wie du deine Arbeit zu gestalten kannst, dass sie zu dir, deiner Persönlichkeit, deinen Bedürfnissen, deinen Stärken, deine Werte und deinem Leben passt.
Und wie ich hoffentlich deutlich gemacht habe, klingt das zwar groß ist aber schon mit kleinem Aufwand zu erreichen.
Wie du selbst mit Job Crafting starten kannst
👉 Möchtest du wissen, wie du anfangen kannst, deinen Job mehr zu deinem zu machen? Dann lies gern rein in die Dokumentation meiner 6 Tage Job Crafting Challenge auf LinkedIn und gehe es einfach in deinem Tempo an.
Oder du willst, dass das schneller geht, dann schreib mir gerne eine E-Mail ✉️ (KLICK!) und verabrede dich mit mir zu einem unverbindlichen Kennenlernen, um eine mögliche Zusammenarbeit auszuloten.
Ideenreiche Grüße
Antonia (@frauidee)
P.S.: Die Vorlage für diesen Artikel stammt aus dem VIB-Programm von Judith aka Sympatexter, welches ich nur wärmsten empfehlen kann (unbezahlt). I'm glad to be part of being a very interesting Blogger! 😁
2 Kommentare zu „🛠️ Job Crafting: 5 Gründe, warum ich es liebe, andere zu inspirieren, ihre Arbeit passend zu sich zu gestalten“
Was für ein kraftvoller und inspirierender Beitrag, liebe Antonia! Deine fünf Gründe für Job Crafting machen verständlich, warum es so erfüllend sein kann, die eigene Arbeit selbstbewusst und authentisch zu gestalten. Besonders hat mir gefallen, wie du betonst, dass kleine Schritte schon große Veränderungen bewirken können und wie sehr Selbstwirksamkeit sowie Persönlichkeit im Mittelpunkt stehen. Deine Begeisterung steckt an und macht Mut, auch im eigenen Job weniger zu leiden und stattdessen mehr Freude und Sinn zu erleben. Danke, dass du deine Erfahrungen so offen teilst – das motiviert sehr, Dinge aktiv anzugehen und die Arbeit tatsächlich passend zu sich selbst zu machen. Auf viele weitere inspirierende Impulse von dir!
Hi Kira,
Vielen lieben Dank für deine Nachricht! Es macht gleich so viel mehr Spaß zu bloggen, sobald es auch nur einen Kommentar auf einen Artikel gibt, also danke für die Freude darüber heute. Es tut auch gut zuhören, dass meine Begeisterung im Text rüber kommt, ich könnte stundenlang über das Thema schreiben und ich bin froh, dass mit Judiths Vorlagen einen Rahmen setzen, in dem ich mich ein bisschen begrenzen darf. Ich denke, so ist es im Allgemeinen leichter „verdaulich“. Ich schaue später auch mal bei dir vorbei, habe schon ein paar interessante Titel gesehen. Liebe Grüße, Antonia