Job Crafting: Finde die Arbeit, die zu dir passt, indem zu aufhörst zu suchen.

Letztes Update: 30.07.2025

Weißt du, woran ich immer hängen bleibe, wenn Menschen mir erzählen, dass sie auf der Suche nach ihrem Traumjob sind? Eine Suche bedeutet irgendwie immer, das man etwas finden kann. Wie einen Piratenschatz bei einer Schatzjagd.

Und von dem was ich so höre, ist ein Bewerbungsprozess ähnlich herausfordernd, wie eine Schatzsuche, jedenfalls, was das Ergebnis angeht, nur das eine Schatzsuche wesentlich mehr Spaß macht. Manch eine meint auch diesen Schatzjob in der Selbstständigkeit zu finden und hält das Angestellten-Dasein für eine falsche Fährte.

Und dann stellt sich irgendwann im Laufe des Arbeitsalltags heraus – meistens wenn die Probezeit rum ist, so nach sechs Monaten – zufriedener als vorher bist du auch nicht. Dann hältst du weiter durch, weil wie sähe das im Lebenslauf aus, gleich wieder den Job zu wechseln. Was würde die Familie sagen, wenn du das mit Selbstständigkeit gleich wieder aufgibst? (Vermutlich: „Haben wir dir doch gleich gesagt.“)

1. Vergiss das mit der Traumjob-Suche!

Ich sage dir jetzt meine Meinung dazu: Deine Traumarbeit oder in diesem Fall dein Schatzjob – egal ob angestellt oder selbstständig – liegt nicht irgendwo rum und wartet darauf, dass du sie bzw. ihn zufällig findest. #sorrynotsorry

Also wie wäre das: Hör auf zu suchen! Fang an zu gestalten.

Ein bisschen hart vielleicht und etwas realitätsfern. Besser klappt es so: So lang du suchst (was wie gesagt zwar üblich, aber auch nicht ideal ist), nutze die Zeit um umzugestalten, was du hast. Ganz ohne den Druck, dass alles traumhaft oder leicht sein muss. Sondern in dem Bewusstsein, dass ein gestalterischer Prozess eben genau das ist – ein Prozess.

Was meinst du? Wie findest du den Gedanken, deine Arbeit nach und nach so umzugestalten, dass sie zu dir, deiner Persönlichkeit, deinen Bedürfnissen und Lebensumständen passt? Kannst du dir vorstellen, dass du dir einen entspanten Arbeitsalltag mit mehr Freude und weniger Stress selbst erschaffst?

2. Deine Alternative: Mit Job Crafting Arbeit gestalten, die zu dir passt.

Diese Option ziehe ich mir nicht aus den Fingern, auch wenn es beim ersten Mal lesen wohl sehr utopisch klingt – das gebe ich zu. Doch es ist Fakt, dass es ein Konzept aus der Arbeits- und Organisationspsychologie gibt, dass sich genau mit dieser Möglichkeit beschäftigt.

Job Crafting zeigt dir, wie du strukturiert und mit System, deine beruflichen Aufgaben, Beziehungen und Einstellung veränderst.

Für ein besseres Verständtnis, kannst du dir hier 10 knackig kurze Definitionen anschauen (Klick!). Glaub mir, das geht schneller, als es jetzt zu googeln, weil du von "Job Crafting" noch nie was gehört hast. Doch zur Sicherheit hier auch der Link zum Wikipedia-Artikel. 😜

3. Make your work more YOU-Prinzip

Job Crafting, mit der Gestaltung deiner Aufgaben, Beziehungen, deines Umfeldes und deiner Einstellung, ist jedoch nur die Spitze der Pyramide. Es gehört ein bisschen mehr dazu. Alles andere wäre ja auch zu einfach gewesen. 😁

Arbeit, die zu dir passt, zu gestalten, ist wie eine Reise bei der du immer wieder neue Puzzelteile entdeckst und zusammensetzt. Bei einigen Etappen dieser Reise verweilst du länger, an einigen gehst du vorbei, manche besucht du immer wieder. Wenn du etwas gestalten willst, zum Beispiel ein Stück Knete, dann klappt das meistens nur, wenn du deinen Plan hast, wenn du weißt welche Farben und Formen dir gefallen.

Du darfst also für erfolgreiches Job Crafting herausfinden, was dir gefällt, was du gut kannst, was dir gut tut und auch was nicht. Mein Make your work more YOU-Prinzip beschreibt diese möglichen Etappen. Dabei spielt es keine Rolle, wo du anfängst, ob du auch mal eine Stufe tiefer gehst oder wild hin und her springst. Neugierig geworden? Erklärung folgt. 🤓

Grafik der Job-Crafting-Pyramide mit den Ebenen Persönlichkeit, Erfahrungen, Vision und den Bereichen Aufgaben, Beziehungen und Einstellung. die es braucht, für Arbeit, die zu dir passt.
Mein Modell zur aktiven Arbeitsgestaltung: So passt du deine Arbeit an dich an.

Level 1: MAKE (Umsetzung)

Hier geht es ums Machen. Um das, was du täglich tust.

Hier setzen viele Methoden und Tools an, die du vielleicht schon mehr oder weniger erolfreich ausprobiert hast, um deine Situation irgendwie zu verbessern. Neue Gewohnheiten, wie zum Beispiel ein Dankbarkeitstagebuch. Oder in meinem Fall:

  • der Versuch mit dem wirklich wundervollem 6 Minuten Tagebuch achtsamer zu sein,
  • unsinnerweise mit Miracle Morning noch produktiver zu werden,
  • mit Bullet Journaling kreativ strukturierter zu sein und
  • mit diversen Tests von Projektmanagementtools endlich zur Orga-Queen zu werden.

Geklappt hat für mich davon wenig. Nicht weil es keine guten Ansätze sind, sondern (du ahnst es vielleicht schon) weil mein Fundament nicht stabil war.

Ich kannte mich nicht gut genug und anstatt die Tools an mich anzupassen, habe ich mich an sie angepasst. #fail

Level 2: YOUR WORK (Arbeit, die zu dir passt)

Ob Lohn-, Haus-, Care- oder Familienarbeit, ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage: jede davon kannst du passender zu dir gestalten.

Arbeit sollte nichts sein, das dir „passiert“. Du passierst der Arbeit.

Noch ein bisschen mehr Motivationansprache? Arbeit ist ein Konstrukt. Ein lebloses Ding, dem du keine Schuld oder Verantwortung zu schreiben kannst (kannst du schon, bringt nur nichts). Arbeit, dein Job oder dein Beruf, wird von dir zu dem gemacht, was es ist. Es gibt äußere starre Rahmenbedingungen, ja. Aber dazwischen ist mehr Spielraum, als du denkst. Nichts ist jemals nur Schwarz oder Weiß. Doch ich denke, trotz der vielen „Aber“s, mein Punkt wird klar.

Job Crafting begleitet dich dabei, die drei Bereiche Aufgaben, Beziehungen und Einstellung so zu gestalten, dass sie zu dir passen – in einem festen Job, wie auch in der Selbstständigkeit. Das kann tatsächlich so einfach sein, wie es jetzt klingt.

Mehr dazu kannst du hier lesen: Was ist Job Crafting: Relevanz, Definition und Ablauf (Klick!).

Job Crafting gibt dir eine Struktur, ein Tool an die Hand, dass du dir zur Routine machen kannst. Immer wieder angewendet designst du dir eine Arbeit, die mit dir wächst und sich deinen verändernden Bedürfnissen anpasst.

Antonia Ludwig steht vor einem Fenster mit der Aufschrift ‚Mit Job Crafting Arbeit gestalten, die zu dir passt.‘, zeigt darauf und lächelt in die Kamera.

Level 3: YOU (Dein Fundament)

Keine Überraschung. Wenn du im oberen Teil der Pyramide wirklich erfolgreich etwas verändern willst, solltest du dich, mit dir beschäftigen. Das fängt schon damit an, dass du definierst, was „zufrieden im Job“ für dich eigentlich bedeutet und warum dir das so wichtig ist.

Und das ist anstrengend. Da hilft keine Standard-Methode, da gibt es keine Geheimrezepte oder Über-Nacht-Erfolge. Deine Persönlichkeit, deine Werte und deine Vision zu erkunden ist eine wunderschöne Reise. Doch wie jede Reise gibt es Etappen, durch die man sich durchbeißen muss.

Am besten ist, du machst das nicht allein, das ist weder notig noch zielführend. Lass dich inspirieren durch Bücher, Vorbilder oder Gespräche. Lass dich anleiten von Coaches oder Mentor*innen. Rede mit Familie oder Freunden.

Reisen machen mehr Spaß, wenn man die Erfahrung teilen kann, das gilt auch für die innere Reise zu dem, was dich als Mensch aus macht – jedenfalls, wenn du mich fragst.

4. Verwandle die Arbeit, die du hast, in die Arbeit, die du wirklich machen willst.

Job Crafting ist kein einmaliges Projekt. Es ist ein lebenslanger Prozess, mit dem du immer wieder überprüfst: Passt meine Art und Weise zu arbeiten noch zu mir und meinem Leben?

Das Thema Job Crafting und wie genau man Arbeit passend zu sich gestaltet, hat dein Interesse geweckt und du fragst dich (jedenfalls ist das meine Hoffnung 😁), wie du hier intensiver mit mir zusammenarbeiten kannst? Hier (Klick!) findest du meine Angebote zu dem Thema. Ich freue mich von dir zu lesen!

Ideenreiche Grüße
Antonia (@frauidee)

Be ready to craft your work 🛠️

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